Montag, 16. März 2015

Chroniken von Cutie Pie Proudbottom

Dann war es soweit. Wir hatten das Lager des Ungeheuers gefunden. Zeit für unsere Rache. Vergeltung für unsere getöteten Bürger und die vielen zerstörten Häuser unserer Stadt.
Aber der Anblick der sich uns nun bot ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Hier hatte offenbar ein schrecklicher, erbitterter Kampf gewütet. Eine große Gruppe Abenteurer lag tot um das Nest herum. Das Nest war wohl mal die Heimat eines Paares mit drei Jungen. Offenbar hatten die Abenteurer eines der Alttiere und zwei Jungtiere erschlagen bevor sie selbst vor ihren Schöpfer traten. Der verbliebene Eulenbär stand uns nun wütend gegenüber, eindeutig bereit sein letztes Küken mit aller Macht zu verteidigen. So viel Hass und Entschlossenheit wir mitgebracht hatten, so beklemmend war nun diese Situation. Möglicherweise waren seine Motive unsere Stadt anzugreifen nicht anders als unsere ihn bis hier her zu jagen. Trauer, Furcht, Vergeltung und das Streben nach Sicherheit durch die Vernichtung des vermeintlichen Feindes...

Was zuvor geschah... vor 9 Tagen...



Wir konnten aus einiger Entfernung bereits die alte verlassene Festung erkennen und näherten uns dieser auf Wegen, die zwar lange verlassen schienen, dennoch aber ausgetreten genug waren um gut voran zu kommen.

Shangri La und ich grübelten kurz über die Geschichte dieses Aussenpostens nach. Schließlich kam die Erinnerung wieder und wir erzählten den anderen, dass die Elfen vor vielen Zeitaltern diese Verteidigungsstellung für die Ewigkeit gebaut hatten.

Als wir an das Torhaus kamen sah es sehr danach aus, dass hier schon sehr lange niemand mehr durchgekommen war. Ein friedlicher Ort, still und idyllisch. Voller Tatendrang und Abenteuerlust wollten wir gerade den Torbogen durchschreiten, da fiel unerwartet das Fallgitter herab und traf Silan schwer, sein Wolf wurde beinahe zerquetscht und schwer verletzt. Versuche das Fallgitter anzuheben oder zu zertrümmern schlugen fehl. Silan und Shangri La entschieden sich dann die Mauern zu erklimmen und das Tor von innen zu öffnen. Vinzenz und ich kletterten schließlich ebenfalls die Mauern hoch und konnten dann den Mechanismus in Gang setzen mit dem das Fallgitter wieder angehoben werden konnte. Faszinierend, dass eine verlassene Festung gleich beim Betreten solche Herausforderungen für uns parat hält.

Wie sich herausstellte war die Mauer an einer Seite soweit eingestürzt, dass man hier auch leicht hätte eindringen können. Die elfische Ewigkeit, für die hier gebaut worden sein soll, lässt doch etwas zu wünsche übrig.

Zu jeder Himmelsrichtung erhob sich ein Wachturm aus der Trutzmauer, alle vier stark verfallen und im oberen Bereich teils eingestürzt. In der Mitte der Anlage stand ein einzelner großer Turm.
Wir entschieden uns dazu, die äußeren Türme zunächst näher zu untersuchen. Gleich der erste von diesen wartete wieder mit einer Überraschung auf. Wo sonst alles verfallen und das Holz teils verfault war, war hier eine intakte und neu anmutende Türe verbaut. Als wir sie öffneten fanden wir dahinter zu unserer Verwunderung ein Wohnzimmer, offenbar bewohnt. Die Einrichtung ließ darauf schließen, dass der Bewohner wohl so wie ich von eher kleiner Statur sein mußte. Anzutreffen war jedoch niemand. Vinzenz und ich begannen das Zimmer zu durchsuchen während Silan und Shangri La sich dem nächsten Turm zuwenden wollten. Als wir gerade etwas gefunden hatten stöhnte Vinzenz neben mir schmerzverzerrt auf. Schemenhaft undeutlich konnte ich ein Wesen erkennen, welches ihm hinterrücks seine Waffe ins Fleisch gestossen hatte.
Ich konnte gerade noch die anderen zu Hilfe rufen und meinen Kampfgesang anstimmen, da verschwand das Wesen nur um Sekunden später wieder hinter Vinzenz aufzutauchen und ihn erneut mit verheerender Wirkung anzugreifen. Vinzenz brach zusammen und regte sich nicht mehr. Dieses Wesen war wirklich unglaublich schnell, man konnte es kaum sehen, geschweige denn fixieren um einen Angriff zu starten. Immer wieder tauchte es hinter einem von uns auf und stach mit einem offenbar vergifteten Dolch unerbittlich zu. Letztlich konnten wir es jedoch besiegen und waren hochgradig erleichtert, zu sehen, dass Vinzenz und auch Shangri La nur schliefen und nicht tödlich vergiftet zu sein schienen.
Wir konnten ein schickes Kurzschwert und 5 Dolche bei der Leiche des Quicklings finden, sowie eine Steinurne voller Edelsteine und Münzen.

Eine kurze Rast bis unsere beiden Schlafmützen wieder bei sich waren und wir durchsuchten die nächsten Türme. In einem war ausser Schutt eine anmutige Statue aus Mithril zu finden.
Der nächste Turm war von tausenden von Ratten bewohnt, die uns als riesenhafter Schwarm angriffen. Das war ekelhaft, wir zogen uns zunächst zurück und Vinzenz griff sie mit seinen Feuerbomben an bis die Ratten in alle Richtungen davonrannten.

Der letzte Turm war wieder verschlossen, mysteriöserweise war die Tür von innen verbarrikadiert und als wir sie eingeschlagen hatten konnten wir zunächst kein Zeichen dessen finden, der hier vor langer Zeit einmal den Riegel vorgeschoben haben muß.
Während wir diesen Raum durchsuchten kam wieder aus dem Nichts ein Angriff. Schlingpflanzen griffen nach uns, der Baum, der in diesem Turm gewachsen war verwandelte sich zu einem Elfen, der uns offenbar feindlich gegenüber eingestellt war. Allerdings konnten wir ihn in die Flucht schlagen. Äußerst behände erklomm er den Turm von innen und verschwand oben ins Nichts. Shangri La kletterte ihm nach konnte aber keine Spur von ihm ausmachen.

Nun wandten wir uns dem Hauptgebäude zu und lösten als erstes gleich mal eine Gasfalle aus. Dieses benebelte unsere Sinne derart, dass wir uns direkt zurückziehen und eine Nacht rasten mußten. Am nächsten Tag erforschten wir wieder dieses Gebäude und liefen dabei einer wunderschönen Elfe in die Arme. Sie begann sofort in einer äußerst anmutigen Art zu tanzen, es war herrlich anzusehen und ich wollte sofort mittanzen. Leider lag ein Zauber in ihrem Tanz, der bis auf Shangri La uns alle in seinen Bann schlug, sodass wir hilflos stehen blieben und nur noch zuschauen konnten. Shangri La versuchte sie vom Tanzen abzuhalten indem mit ihr rang und sie schließlich festhalten konnte. Die Dancing Lady verwandelte sich vor meinen Augen in eine gruselige Gestalt mit Klauen und einer vampirartigen Fratze. Sie biß mich und es tat nicht nur einfach höllisch weh, ich konnte spüren wie mich meine Kraft und Ausdauer verließen. Ein sehr unangenehmes Erlebnis und gleichzeitig war ihr Kuss auch herrlich und verzaubernd. Endlich aus dieser Verzauberung gerissen durch Shangri La's beherztes Eingreifen konnten wir uns endlich wehren. Ich stimmte wie immer mein Schlachtenlied an und ermutigte meine Mitstreiter zu großen Taten. Es war klar, wenn wir nicht sehr schnell die Oberhand gewinnen würden wäre unser Schicksal besiegelt. Shangri La hatte die ganze Zeit vergeblich versucht eine diplomatische Lösung herbeizuführen, aber diese Schönheit ging auf kein Gespräch ein und so blieb uns nichts anderes übrig als sie niederzukämpfen. Den letzten Schlag führte Vinzenz mit einer cold-Iron Lanze aus, die möglicherweise mehr Schaden verursachte als zunächst erwartet. Sterbend belegte sie ihn mit einem Fluch und offenbar muß dieser Fluch sich auf seinen Kopf ausgewirkt haben. Denn er klagte fortan, dass ihm die Konzentration, der Durchblick fehlten.

Wir hatten zwar erwartet hier auf irgendwelche kleineren Monster zu stoßen, aber dass bei all diesem verlassenen und unberührten Anschein den diese ansonsten friedliche Festung bot solche Gefahren auf uns lauern würden war doch sehr unerwartet. Auch die Tatsache, dass wir die beiden Elfen nicht angegriffen hatten, sogar versuchten mit ihnen zu reden und doch nicht ein einziges Gespräch zustande kam war sehr seltsam.

Einen traurigen Verlust mußten wir leider noch verzeichnen. Der treue Begleiter unseres Waldläufers, der Wolf, der uns alle schon viele Male tapfer im Kampf beigestanden hatte hat diesen schaurigen Ort nicht überlebt. Die Verletzungen durch das Fallgitter und spätere Kampfesverletzungen waren zu viel für unseren tierischen Freund. Als er zusammenbrach konnten wir nichts mehr für ihn tun.

Mit diesem Wermutstropfen und unserer Beute erforschten wir weiterhin die Gegend und machten uns schließlich auf den Rückweg in unsere Hauptstadt um dem König zu berichten.
Die Festung sollte mit relativ geringem Aufwand wieder hergerichtet werden können auf dass sie einen Aussenposten unseres Reiches darstellen möge und die Herrschaft von König Teldor untermauere. Silan hat bereits angekündigt diese zu beziehen und seine Waldläuferwacht in den Wäldern im Westen zu beginnen.




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